Sommerausflug 2018
Morgens, halb zehn, in Deutschland – kein Knoppers, aber dafür der erste Wein des Tages. Das Quantum X Team hat sich auf seinen Betriebsausflug begeben.
Geplanter Start ist 9.30 Uhr und ankommen möchten wir gerne gegen 13.00 Uhr auf dem Gut Hermannsberg zur Weinprobe und anschließendem Schlemmen. Wir werden sehen ….
Da die Bahn einiger Kollegen zum geplanten Treffpunkt Verspätung hat, packten wir schonmal die ersten Vorräte aus. Zum Erstaunen des Chefs, der eigentlich auf die Weinprobe warten wollte – ein paar Flaschen Wein. Aber wir sind ja hier in der Pfalz und da gehen Wandern und Trinken nunmal Hand in Hand. Der erste Sekt ist geschlürft und die Bahn immer noch nicht da. Kurzerhand beschlossen wir im Nachbarweingut „Zum Rotenfels“ einzukehren und uns mit Wegzehrung einzudecken. Eine paar Flaschen Riesling-Scheurebe später (eingepackt – nicht getrunken!) können wir starten, denn die Nachzügler sind unter großem Hallo und über eine Stunde später auch eingetroffen. Doch so schnell kommen wir aus Bad Münster am Stein, unserem Startpunkt, nicht heraus. Unser erster Zwischenstopp soll die Ebernburg des hübschen Weinortes sein. Doch auf unserem Weg dorthin liegen noch so viele weitere nette Weingüter … Die kürzlich erworbenen und äußerst schmackhaften Flaschen Wein sind mysteriöser Weise auch leer und kurzerhand betreten wir das Weingut Angela Jung. Nach und nach treten wir das durch das große Holztor – und betreten eine andere Welt. Eine grüner Dschungel mit unzähligen Blüten und Ranken umgibt uns und lässt ein wenig Amazonas-Feeling aufkommen. In diesem beeindruckenden und wirklich wunderschönen Ambiente verkosten wir ein wenig, entscheiden uns für Chardonnay und ziehen weiter. 500 Meter in zwei Stunden haben wir bereits geschafft!
Nach diesen anstrengenden Metern und dem harten Aufstieg zur Burg machen wir erstmal ein Vesperpäuschen. Das haben wir uns aber auch verdient!
Da wir sonst immer Disziplin, Akribie und ordentlich Tempo an den Tag legen, lassen wir uns heute mal richtig treiben und gehen es etwas gemütlich und chaotisch an. Ja, das kreative Chaos sollte tatsächlich etwas überhand nehmen. Denn nach dem Essen soll jetzt mal richtig gewandert werden. Unser Chef Martin Reiss weiß genau wo es lang geht – Dort! Fröhlich erzählend wandern wir über Stock und Stein den Waldweg entlang – bis wir nach einer ganzen Weile an ein Dorf kommen. Und dieses Dorf liegt ganz sicher nicht in der Richtung, in die wir eigentlich zu gehen haben. Ok, wir sind gerade nicht unbedingt in die korrekte Richtung gelaufen, macht aber nichts, der Chef gibt erneut die Richtung vor – Dort lang! Die ersten Zweifel kommen auf, aber wir laufen stoisch weiter, irgendwo Richtung Nahe, denn an der liegt unser Ziel. Inzwischen ist es kurz vor eins und eigentlich wollten wir demnächst eintreffen, doch ein Blick auf Google Maps verrät: noch 10 Kilometer. So kann das nicht weitergehen. Mit großer Angst um Wein und Speisen übernimmt die Kollegin mit Google Maps die Führung und eruiert einen kürzeren Weg und dieser führt nicht weiter den Weg entlang sondern mitten durch den Wald steil den Hang herunter. Aber hier darf keiner zimperlich sein, es geht schließlich ums Mittagessen. Und so stolpern alle Gefährten, teilweise an den Händen haltend über den spätsommerlichen Waldboden immer dem Ziel entgegen. Ein Abstieg mit etwa 70 Grad Steigung wird dann aber kollektiv abgelehnt (O-Ton unsere Projektleiterin: „Wir können nicht riskieren, dass hier jemand stirbt, nur weil wir so drei Stunden einsparen!“) und gemeinsam suchen wir uns den Weg zum Naheufer. Endlich erfolgreich den Berg abgestiegen ist es in der Tat auch gar nicht mehr so weit. Das letzte Stück den Berg herauf zur Domäne bestellt der Chef dann aber doch ein Taxi – wir geben es zu. Glücklich und ein wenig stolz lassen wir uns fabelhaft verköstigen und probieren uns durch allerhand hervorragende Rieslinge. Den Nachmittag lassen wir mit ein paar Flaschen Wein auf der wunderschönen Terrasse von Gut Hermannsberg ausklingen, umgeben von Hügeln aus Weingärten und der Spätsommersonne. Lässt sich ganz gut Leben so, finden wir und hoffen auf baldige Wiederholung – aber demnächst vielleicht mit Wanderkarte.
Für den Autor dieser Berichterstattung war dies übrigens auch leider die Abschiedsfeier. Der Liebe wegen werde ich nun an einem anderen Ort wirken und verabschiede mich mit schwerem Herzen von all den fleißigen Lesern und grandiosen Kunden. Aber man sieht sich ja bekanntlich immer zweimal im Leben. Und in die Heimat, das Nahetal, werde ich sicherlich trotzdem öfter zurückkehren.