#SocialMediaMarketing, Teil 1
Neulich auf der Intervitis: Die wunderbare Welt der digitalen Weinvermarktung
Was die rasante Digitalisierung für uns als Gesellschaft bedeutet, ist sicher ein Thema, über das man endlos philosophieren und vor allem auch polemisieren kann. Aber hier geht es jetzt mal nur um die Sozialen Medien unter Marketingaspekten.
Im Rahmen der diesjährigen Intervitis veranstaltete das DWI den Kongress "Weinbau 4.0". Eine Vortragsreihe hatte u.a. die digitale Weinvermarktung zum Thema, also Online-Einkauf, Facebook, Instagram und Co.
Okay, auf einer solchen Veranstaltung erfährt man nicht wirklich viel, was man vorher nicht auch schon irgendwie wusste. Doch wenn man bereit ist, sich intensiv auf ein Thema einzulassen, um es einmal aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten, kann man auch seine eigenen Gedanken manchmal wieder besser sortieren. Insofern war der Marketingtag sicher ein Highlight auf dieser Messe.
Bestätigt hat sich aus meiner Sicht der Eindruck, dass die sozialen Medien zwar durchaus neue Chancen bieten, aber leider gelten auch hier die selben alten Regeln: "Von nichts kommt nichts!" oder "Ohne Fleiß kein Preis". Denn – wer hätte es gedacht – so lange die Losung "Zeit ist Geld" unsere Ökonomie prägt, gibt es auch auf den sozialen Kanälen nichts umsonst. Soziale Medien sind nämlich wahre Zeitfresser. Sie kosten wertvolle Lebenszeit und davon reichlich! Erfolg hat dort nur, wer viel Zeit investiert. Unter rein monetären Aspekten ist es für ein Unternehmen also erst mal zweitrangig, ob es seine Energie in Form von Zeit und/oder Geld in klassische Marketingkanäle oder in Social Media investieren möchte. Viel wichtiger ist es, vor allem dort zu investieren, wo die anvisierte Zielgruppe unterwegs ist. Und das ist eher im übertragenen Sinne zu verstehen: Wo sind die Kunden gedanklich unterwegs?
Diejenigen, die nicht ständig das Smartphone in der Hand haben um damit auf allen Kanälen unterwegs zu sein, erreicht man mit Social Media Aktivitäten nach wie vor nur sehr schwierig. Und all diejenigen, die fast nur noch digital unterwegs sind, bewegen sich in einer Welt, die in jeder Sekunde so viel mehr Reize, Informationen, Unterhaltung und Ablenkung bietet, als jedes andere Medium zuvor. Und das alles nur einen Klick entfernt. Wo also soll der große Vorteil des Internetmarketings gegenüber klassischer Werbung liegen?
Um auf Facebook, Instagram, Twitter & Co überhaupt Aufmerksamkeit zu erzielen, muss man verstehen, wie diese Netzwerke funktionieren. Der wesentliche Begriff lautet dabei "Netzwerk". Es geht hier um vernetzten Dialog und Austausch mit- und untereinander.
Wenn man diese grundlegende Funktion sozialer Kanäle richtig nutzt, kommt auch etwas rum dabei. Aber kein Anbieter hat etwas davon, auf sozialen Netzwerken vertreten, zu sein, wenn er dort kaum Likes und keine Kommentare bekommt. Konkret: Social Media Strategien, die einseitig sind, weil man lediglich Infos oder Werbung postet, sind relativ nutzlos. Soziale Medien heißen nämlich deswegen “soziale” Medien, weil man dort mit anderen kommunizieren und seine Kontakte intensiv pflegen muss. Und wie das nun mal mit sozialen Kontakten ist, gelten auch hier wieder die gleichen Bedingungen wie im richtigen Leben: Es kostet – man ahnt es schon – Zeit! Was die Schwierigkeit gegenüber dem realen Leben allerding noch drastisch erhöht: Man muss enorm schnell sein und geradezu in Echtzeit mit seinen Kontakten kommunizieren. Denn aufgepasst: Die Toleranz des Wartens geht in sozialen Netzwerken nämlich nahe Null. Wer es also schafft, überhaupt genügend Likes und Kommentare zu generieren, der muss unbedingt dran bleiben und darf nicht lange auf sein Feedback warten lassen. Sonst ist er wieder weg, der neue digitale Freund und potentielle Kunde.
#socialmediamarketing Fortsetzung folgt