ProWein ante Portas
Die weltgrößte Weinmesse wirft ihre Schatten voraus...
Urgh! – bald ist es wieder soweit. DAS Ereignis des Jahres, für alle die irgendwas mit Wein zu tun haben. Und jeder, der wichtig ist, scheint dort zu sein. "Sehen wir uns auf der ProWein?" ist eine in meinem Umfeld häufig gestellte Frage, der ich in der Regel versuche auszuweichen...
Ja, ich gebe es zu, ich hadere mit der ProWein. Und das nicht etwa, weil in Düsseldorf zu dieser Zeit Ausnahmezustand herrscht: Hotelzimmer kosten ein Vermögen (vorausgesetzt man ergattert überhaupt eins) und alle Restaurants sind voll. Aber da könnte ich noch drüber hinwegsehen, Düsseldorf ist schließlich meine Geburtsstadt und der verzeiht man so einiges.
Nein, es ist die Messe selbst. Allein das schreckliche Ambiente der Messegebäude irritiert mich immer wieder – hässlich wie die Nacht! Und von den vielen Menschen und Eindrücken fühle ich mich schon nach wenigen Metern wie erschlagen. Überall begegnet man jemandem, den man kennt oder kennen müsste, da die Weinwelt irgendwie doch klein ist. Blöd, wenn man dann dummerweise einen Namen vergessen hat oder im Moment einfach nicht in der Lage ist, intelligent wirkenden Smalltalk zu führen. Denn bei aller Liebe, nicht jeder ist es gewohnt, schon vormittags Wein zu probieren, ohne dass das Hirn davon überfordert wäre. Bitte jetzt nicht falsch verstehen – man muss nicht zu tief ins Glas schauen, um auf der ProWein schon nach kurzer Zeit irgendwie neben sich zu stehen...
Viel lieber bliebe ich zuhause, um mich von den letzten Monaten zu erholen, denn die bedeuten bei uns stets Ausnahmezustand. Nach dem Weihnachtstrubel im Dezember sind Januar und Februar in vielen Branchen eher Sauregurkenzeit, nicht so bei uns! Während im Weinberg die Arbeit ruht, hat der Winzer nämlich Zeit, sich ums Marketing zu kümmern. Pünktlich zur ProWein muss dann natürlich alles fertig sein. Schließlich will jeder auf der wichtigsten aller Messen präsentieren, was es Neues gibt und was im Laufe eines Jahres an Ideen auf den Weg gebracht wurde.
Tausende neuer Etiketten müssen ebenfalls fertig gedruckt und ausgeliefert sein, da ja ausgerechnet jetzt auch noch der neue Weinjahrgang gefüllt wird. Entsprechend gibt es neue Weinlisten und natürlich Folder, Broschüren, Incentives... Nahezu alles, was man über das Jahr so braucht, wird spätestens zur ProWein benötigt. Und das gilt für alle Auftraggeber der Branche gleichermaßen.
Verständlicherweise herrscht also in der Agentur für die Wochen vor der ProWein Urlaubssperre. Leider fällt diese Zeit auch genau in die Fastnachtszeit (unsere Region ist eine Fastnachtshochburg!) und in die Phase der zweiten großen Grippewelle des Winters – beides verträgt sich gar nicht gut mit dem erhöhten Arbeitsaufkommen. Aber dafür ist unser Adrenalinspiegel permanent am Anschlag.
Wenn die ProWein dann ihre Pforten endlich öffnet, muss sich das, wofür man die letzten Monate so hart gearbeitet hat, draußen in der Welt beweisen. Das ist dann ein kurzer Moment des gespannten Innehaltens. Aber wirklich nur kurz, bevor wieder neue Ideen und Projekte auf den Weg gebracht werden. Denn wie heißt es in Fachkreisen so schön: "Nach der ProWein ist vor der ProWein!
Aber irgendwie ist es dann doch immer wieder faszinierend: Tolle Projekte, die dank ProWein unter Hochdruck fertiggestellt werden, viele strahlende Gesichter, Freude über ein schönes neues Design und darüber, dass mal wieder alles rechtzeitig geklappt hat. Und ein bisschen Show und Tamtam gehört ja auch irgendwie dazu. Frei nach der Konmari-Methode gibt´s unterm Strich für die ProWein auf die alles entscheidende Frage "Does it spark joy?" von mir also ein fettes "JAA!".
Wahrscheinlich findet man auch keine zweite Messe mit so netten und gut gelaunten Menschen – liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache. (Okay, mir fällt jetzt unfairerweise spontan nur die ebenfalls in Düsseldorf stattfindende Bestatterfachmesse BEFA ein und der Vergleich hinkt natürlich...)
Falls Sie trotz Messerummel an einem der drei ProWein-Tage noch aufnahmefähig sind, sollten Sie das hier nicht verpassen:
Quantum X auf der ProWein 2019: „(R)Evolution im Wein?“
Martin Reiss geht anhand ausgewählter Fallbeispiele der Frage nach, ob man mit kleinen Optimierungen oder progressiven Ideen langfristig mehr Wirkung erzielt …
So., 17.03.2019 15.30 - 16.15 Uhr
Mo., 18.03.2019 13.30 - 14.15 Uhr
Di., 19.03.2019 11.30 - 12.15 Uhr
Competence Center Fachverlag Freund x Halle 14 x Stand 71-85
Außerdem stellen wir erstmals das Ergebnis unseres Kooperationsprojekts mit der Winzergenossenschaft Oberbergen (mehr) vor: Eine Weinmarke mit attraktivem Design und klarer Weinstilistik, die wichtige Marktanforderungen berücksichtigt. Konzipiert für den häufigsten Verwendungsanlass von Wein und eine breite Zielgruppe, kreiert vom "Besten Kellermeister Badens 2018" (= Wolfgang Schupp, der im November 2018 vom Badischen Weinbauverband mit einem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde).
Weitere Informationen über diesen neuen Konzeptwein sowie interessante Sonderofferten zur Markteinführung und natürlich eine erste Kostprobe gibt´s dann vor Ort: Halle 13, Stand A 120.
In diesem Sinne: Sehen wir uns auf der ProWein?